Neue Verpackung, weniger Inhalt, aber gleicher Preis - darüber ärgern sich viele Menschen und melden dies der Verbraucherzentrale. Welches Produkt ist die "Mogelpackung 2022"?
Wer aktuell einkaufen geht, bekommt die gestiegenen Preise für Lebensmittel & Co. zu spüren. Dafür ist jedoch nicht nur die Inflation verantwortlich. Vielmehr stecken dahinter auch versteckte Preiserhöhungen der Hersteller. Darüber ärgerten sich die Verbraucherinnen und Verbraucher auch im letzten Jahr und meldeten die Hinweise über höhere Preise bei gleichen Verpackungen an die Verbraucherzentrale Hamburg, die so viele Hinweise "wie nie zuvor" erhielt. Die Verbraucherschützer gehen jedoch davon aus, dass die Kunden die versteckten Preiserhöhungen oftmals gar nicht direkt bemerken und dies viel mehr Artikel betreffe.
Tricks der Lebensmittelindustrie
Bei den meisten Produkten wird klammheimlich der Inhalt reduziert, doch der Preis bleibt gleich. Einen Hinweis auf die geringere Füllmenge sucht man jedoch vergebens. Am Ende zahlen wir also die gleiche Summe, bekommen dafür aber weniger Produkt. Obwohl diese Tour längst bekannt ist, hat die Verbraucherzentrale Hamburg einen neuen Rekord an Hinweisen über versteckte Preiserhöhungen vermerkt. Sie fordert daher eine Transparenzplattform, durch die der Verbraucher besser aufgeklärt werden soll. Eine Füllmengenreduzierung sollte nur unter konkreten rechtlichen Vorgaben erlaubt sein.
Bereits seit 2005 ruft die Verbraucherzentrale zur Abstimmung über die "Mogelpackung des Jahres" auf. Die gemeldeten Produkte betreffen nicht nur Markenprodukte, auch bei Discounter-Artikeln falle die versteckte Preiserhöhung immer wieder auf. Besonders häufig seien Produkte aus den Sparten Süßwaren, Käse und Drogerieartikel betroffen.
Bis 20. Januar konnten Verbraucherinnen und Verbraucher über den "Sieger" der Mogelpackungen abstimmen und das ist das Ergebnis:
"Rama" ist die "Mogelpackung des Jahres 2022", teilte die Hamburger Verbraucherzentrale am Montag, 23. Januar mit.
Seit letztem Jahr wird das bekannte Streichfett des Herstellers Upfield mit 400 statt 500 Gramm Inhalt zum selben Preis in einer gleich großen Dose verkauft. Das Produkt wurde so um 25 Prozent teurer, melden die Verbraucherschützer und fordern vom Gesetzgeber, Verbraucher besser vor solchen versteckten Preiserhöhungen zu schützen.
Mit allerhand Tricks will uns die Verpackungsindustrie täuschen und uns zum Kauf animieren. Besonders größere Packungen suggerieren mehr Inhalt für unser Geld.
So gehst du Mogelpackungen nicht auf den Leim:
Quelle: Focus, Verbraucherzentrale Hamburg